Das Lenkrad flattert und vibriert… Bei höheren Geschwindigkeiten wird das Flattern deutlich stärker? Was ist zu tun?

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Verhaltensregeln beim Aquaplaning

Aquaplaning, was nun?
Was tun, wenn Sie plötzlich von Aquaplaning überrascht werden. Hinweise wie Sie sich richtig verhalten sollten.

Aquaplaning – glatt wie Eis
Es kommt meistens überraschend, blitzschnell und ist absolut gefährlich für jeden Autofahrer: Aquaplaning. Es ist ein Schreckgespenst wie Glatteis. Gerade jetzt, im Frühjahr mit Stürmen, viel Regen und wechselhaftem Wetter, wird Aquaplaning zum täglichen Begleiter. Ein gefährlicher Begleiter, der Jahr für Jahr Tausende Menschen Leben oder Gesundheit kostet. Wir möchten Ihnen hier die wichtigsten Informationen zum Thema Aquaplaning geben, damit Sie sicher durch das Frühjahr kommen.

Das ist Aquaplaning
Aquaplaning ist die Bezeichnung für Glätte, die auf einer Straße durch Wasser entsteht. Aquaplaning entsteht, wenn der Kontakt, den der Reifen eigentlich mit der Straße haben sollte, bei einer hohen Geschwindigkeit des Fahrzeugs durch einen dünnen Wasserfilm unterbrochen wird. Dadurch gibt es keine Haftreibung mehr zwischen Rad und Straße. Deshalb kann der Fahrer die Spur nicht mehr halten, das Fahrzeug nicht mehr kontrolliert lenken, bremsen oder beschleunigen. Kurz und schlecht: das Fahrzeug ist nicht mehr zu kontrollieren. Aquaplaning kündigt sich durch leichtgängige Lenkung, durchdrehenden Motor und Wassergeräusche unter dem Auto an.

An diesen Stellen lauert Aquaplaning
Autobahnen und Bundesstraßen sind heutzutage so ausgebaut, dass Regenwasser sehr schnell ablaufen kann, aber es gibt Stellen, an denen Aquaplaning dennoch auftreten kann. An solchen Stellen bilden sich gefährliche Wasserlachen, die Aquaplaning fördern. Wir möchten Sie hier vor den gefährlichsten Aquaplaning-Stellen warnen:

  • Kurven, in denen sich Wasser sammelt
  • Unterführungen, in denen Wasser steht
  • Spurrillen, in denen das Wasser steht
  • Sehr breite Straßen mit mehreren Fahrbahnen, auf denen es länger dauert, bis das Wasser abfließt
  • Sogenannte S-Kurven. Hier sammelt sich auf dem ebenen Stück im Übergang von der einen zur anderen Kurve das Wasser
  • Straßen neben Berghängen und Felshängen, auf denen sich der Regen den kürzesten Weg ins Tal sucht

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So reagieren Sie bei Aquaplaning richtig

Grundsätzlich muss die Geschwindigkeit verringert werden. Nur so lässt sich Aquaplaning vermeiden. Auch wenn Sie die Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern einhalten, kann Aquaplaning schon ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h auftreten.

Wichtige Tipps, wenn Sie in die Aquaplaning-Falle tappen:

  • Beide Hände ans Lenkrad, Fahrbahn und die Fahrspuren beobachten, Tempo reduzieren
  • Abrupte Fahrmanöver vermeiden
  • Auf keinen Fall bremsen, das führt oft zum Schleudern
  • Reduzieren Sie die Geschwindigkeit
  • Gang raus und ausrollen lassen oder vorsichtig Gas wegnehmen
  • Automatikfahrer sollten die gewählte Fahrtstufe beibehalten
  • Vermeiden Sie heftige Lenkbewegungen und starke Lenkradeinschläge. Grund: Wenn Sie mit quergestellten Reifen wieder auf griffigen Untergrund kommen, kann dies zu schlimmen Unfällen führen
  • Fahren Sie vorausschauend! Falls sich schlechtes Wetter ankündigt, bitte entsprechend Geschwindigkeit und Fahrverhalten anpassen und den Abstand zu den vorausfahrenden Fahrzeugen vergrößern
  • Erste Signale, die Aquaplaning ankündigen können: Schwarze, tief hängende Wolken, plötzliche Windböen und erste, dicke Regentropfen können erste Indizien für starken Regen sein

Wenn Sie bei Aquaplaning bremsen, dann stehen die Räder bei diesem Bremsmanöver sofort still, das Fahrzeug gerät ins Rutschen oder schleudert seitlich weg.

Wenn Sie bei Aquaplaning nicht bremsen, dann wird der Wasserfilm zwischen den Rädern und dem Straßenbelag durch die Drehbewegung der Räder abgebaut. Somit können die Reifen schneller wieder Haftung erhalten.

Kein Versicherungsschutz bei abgefahrenen Reifen
Ein wichtiger Schutz gegen Aquaplaning sind gut erhaltene Reifen. Die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe liegt bei 1,6 Millimetern. Wenn ein Autofahrer die Reifen weiter abfährt, so riskiert er seinen Versicherungsschutz. Wenn das Profil zu gering ist, dann erhöht sich das Unfallrisiko gerade bei Nässe. Fall es zu einem Unfall kommen sollte und Aquaplaning nachweislich die Ursache war, dann kann das vor Gericht als grob fahrlässig ausgelegt werden und somit der Versicherungsschutz hinfällig sein. Das geht aus einem Urteil des Landgerichts Itzehoe hervor. (Aktenzeichen 30 153/00)

Im Falle eines Unfalls haftet allein der Autofahrer
Für Unfälle aufgrund von Aquaplaning kann ein Autofahrer nicht grundsätzlich Bund, Land oder Gemeinden haftbar machen. Das geht aus einem Urteil des Landgerichts Mainz hervor. In diesen Fällen spreche vielmehr der "erste Anschein" dafür, dass der Autofahrer trotz des Wassers auf der Fahrbahn die angemessene Geschwindigkeit nicht eingehalten habe und es deshalb zu dem Unfall gekommen sei.

Das Gericht wies mit seinem Urteil die Schadensersatzklage eines Autofahrers gegen das Land Rheinland-Pfalz ab. Der Kläger war bei starkem Regen wegen einer Wasseransammlung auf einer Autobahn ins Schleudern geraten und verunglückt. Für den an seinem Fahrzeug entstandenen Schaden verlangte er zumindest eine Mithaftung des Landes, da die Behörden nicht für einen ordnungsgemäßen Ablauf des Regenwassers gesorgt hätten. Das Landgericht sah für eine Mithaftung des Landes jedoch keine Rechtsgrundlage. (Aktenzeichen 4 O 76/04)

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Quelle des Textes: Direct Line